Ein neuer Baum im Dorf

Pfingsten war es wieder Zeit die jährliche Pfingsttradition von Weingartsgasse mit Leben zu füllen: Das Aufstellen des Pfingstbaums, das Eiersingen und das anschließende Eierkuchen essen.

Bereits unter der Woche haben etliche Helfer aus dem ganzen Dorf einen Baum ausgewählt, gefällt und die Rinde abgeschält. Der Baum blieb dann zunächst im Wald liegen bis das am Samstag eine weitere Gruppe loszog um den Baum zu holen und aufzustellen.

Dafür musste der Baum zunächst mit vereinten Kräften (und einem leistungsstarken Kramer KA110 Ackerschlepper) aus dem Unterholz befreit werden. Anschließend wurde der Baum für den Transport mit dem vorderen Ende auf einen schmalen Einachser gelegt und mit dem hinteren Ende am Schlepper festgemacht. Sodann ging es, langsam und gemächlich, am DreiDörferBaum vorbei über den Radschnellweg und dann über „Im Kierbusch“ weiter zum Dorfplatz „Im Hofgarten“ wo der Baum aufgestellt werden sollte.

Dort angekommen wurde der Baum dann für das Aufstellen vorbereitet. Damit er in das Gestell passt musste er erst noch zurecht gesägt werden. An den für die Schellen vorgesehen Stellen musten einige Astansätze beseitigt werden. Auch die Spitze sowie der Kranz wurden jetzt befestigt. Die Kinder sahen bei diesen Arbeiten begeistert zu.

Nachdem der Baum vorbereitet war und alles passte, wurde er mit einem Forstkran aufgestellt. Trotz des hochtechnisierten Einsatzes unter fachkundiger Leitung war es eine langwierige und aufwendige Prozedur bis der Pfingstbaum dann stand und sicher befestigt war. Ohne den Forstkran hätten wir es diesmal nicht geschafft!

Das Ergebnis ist aber wieder schön. Ein schöner, grader Baum mit einer schönen Spitze bereichert ab jetzt über den Sommer unser Dorf.

Mit dem Aufstellen des Baums endete die Pfingsttradition natürlich noch nicht. Am Abend zog dann ein Gruppe junger Männer von Haustür zu Haustür um mit einem Liedvortrag um eine Aufmerksamkeit in Form von Eiern, Speck, Schnaps oder eine Geldspende zu bitten. Im ganzen Dorf hallte es:

Komme och in diesen Hoff
Feierros on Blümelein
Schlöf die Frau su weck se doch
Schönste Schatz beschirme mich, küsste net dann holleme dich
Semme nett brav Jonge….

Zunächst ging der Zug gemächlich los, je später der Abend wurde, umso gemütlicher wurde es. An Unzähligen Türen wurde Station gemacht. Auch für das leibliche Wohl hatten eine Nachbarn gesorgt! Eine sehr schöne Tradition bei der man das Dorf und seine Nachbarn gut kennenlernen kann.

Zu später Stunde löste sich der Tross dann nach und nach auf und alle holten sich eine ordentliche Mütze schlaf bevor es am nächsten Tag mit den eingesammelten Eiern zum Eierkuchenessen ging. Alle kamen in der Sieglinde zusammen, haben erzählt, Kaffee und Bier getrunken und dabei die Beute vom Vortag verzehrt. Hierbei wurde der Pfingstbaum dann auch verlost. Dieses Jahr wird er, nachdem er den Sommer im Dorf verbracht hat, nach Stoßdorf gebracht und dort dem Gewinner übergeben.

Es war wieder eine sehr gelungenes Pfingsttradition. Schön war auch, dass dieses Jahr zwei neue Sänger dabei waren und dem Chor ihre Stimme geliehen haben.

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